In der Natur steht den Leopardgeckos ein breites Nahrungsangebot zur Verfügung, sodass es dort relativ unwahrscheinlich ist, dass die Tiere an Mangelerscheinungen leiden. Da dies im Terrarium selbst mit einer abwechslungsreichen Fütterung nur eingeschränkt möglich ist, muss man dafür Sorge tragen, dass der Vitamin- und Mineralstoffbedarf der Tiere gedeckt wird. Vor allem Calcium (Kalzium) ist ein wichtiges Element für den Knochenaufbau, Muskelfunktionen, die Bildung von Eiern oder ein gesundes Wachstum der Jungtiere. ![]() Was passiert, wenn ein Tier an Calciummangel leidet? Ein Calciummangel schleicht sich erst nach und nach ein. Einige Tiere fangen dabei an, Bodengrund zu fressen. Bei im Wachstum befindlichen Jungtieren kann es aber sehr schnell zu schwerwiegenden Mangelerscheinungen kommen, da der Körper zum Wachstum des Skelettes Calcium benötigt . Steht dies nicht zur Verfügung, kommt es zu ausgeprägten Skelettveränderungen und Inkoordinationen bei ihren Bewegungen. Die Knochen können dabei eine gummiartige Konsistenz annehmen, Beine verbiegen sich, Kiefer werden weich und verformen sich. Die Fortbewegung ist teils nur noch stark eingeschränkt möglich, das Jagen und Schnappen der Beute aussichtslos. Diese Erkrankung wird unter dem Begriff Rachitis geführt. Calciummangel kann natürlich auch bei adulten Tieren im Laufe des Lebens auftreten. Wird den Tieren nicht genug Calcium zugeführt, entzieht es der Körper wieder aus den Knochen. Vor allem die Ausbildung von Eiern begünstigt diesen Vorgang. Ebenso die Fütterung von Insekten mit sehr schlechtem Calcium/Phosphor Verhältnis. Die Erkrankung bei adulten Tieren wird unter dem Begriff Osteomalazie geführt. Eine Mangelversorgung von trächtigen Weibchen kann zur Ausbildung von sehr weichen Eiern führen. Diese Eier sind nicht ausreichend calcifiziert und können nur schwer gelegt werden. Das Risiko einer Legenot steigt. Die Jungtiere werden schon im Ei mangelversorgt, sterben vor Schlupf ab, oder sind schwach, klein oder haben körperliche Defizite. WICHTIG! Calcium kann vom Körper nicht ohne weiteres verwendet werden! Um es nutzbar zu machen wird Vitamin D3 benötigt, was der Körper entweder durch die Bestäubung der Futtertiere mit einem Vitamin/Calcium-Kombipräparat erhält, oder aber durch die Bestrahlung mit einer UV-B-Lampe. Da es sich allerdings um dämmerungs- und nachtaktive Tiere handelt, ist die Bestäubung unabdingbar. ![]() Welches Calcium kann ich für meine Tiere nutzen? Ein Schälchen zur freien Bedienung sollte den Tieren immer im Terrarium, als auch der Quarantäne zur Verfügung stellen. Man kann das feine Pulver auch auf Steinen oder der Rückwand verstreuen, manche Tiere lecken es lieber von Oberflächen. Es bringt allerdings nichts, kleine Calciumstückchen in einer Schale anzubieten. Diese werden ignoriert, da Leos auch nicht kauen, sondern Nahrung eher quetschen und runter schlingen. Oft wird dazu geraten, den Tieren Sepia anzubieten. Sepia, bekommt man in der Regel als Schulpen, seltener als Pulver. Man muss es dann selbst mahlen, zum Beispiel mit einem Küchensieb aus Metall. Dieses Pulver schmeckt allerdings salzig, sodass es von vielen Tieren verschmäht wird. Der Grund hierfür ist, dass der Schulp ursprünglich der Auftriebskörper eines Tintenfisches war und dann getrocknet an vielen Stränden in Urlaubsländern zu finden ist. Sepia kann man dort selbst sammeln oder im Handel erwerben. Es gibt sogar Kilopackungen, die nicht teuer sind.
![]() →Beide Calciumverbindungen können problemlos verwendet werden. →Calciumcarbonat ist deutlich preisgünstiger als das Calciumcitrat. WICHTIG! Keine der Calciumverbindungen kann in den Knochen dauerhaft eingelagert werden, wenn kein Vitamin D3 (Cholecalciferol) zur Verfügung steht. Ein guter Vergleich hierfür ist eine Mauer. Keine Mauer hält nur aus Steinen, sondern muss mit Mörtel gebaut werden. Vitamin D3 wird vom Körper in der Regel durch die UV Strahlung selbst hergestellt. Da Leopardgeckos dämmerungs-/nachtaktiv sind, wird wenig bis gar keine UV-Strahlung aufgenommen. Deshalb bitte unbedingt ein zusätzliches Präparat verwenden, in dem Vitamin D3 enthalten ist. ![]() Beide Produkte sind im Handel leicht zu erwerben. Eine gute Anlaufquelle ist die nächste Apotheke. Ebenso gibt es aber auch Produkte aus dem Terraristikfachhandel, zum Beispiel „Trixie Calcium mikrofein". Kann man Rachitis behandeln? Ja – aber eine Therapie ist in Absprache mit einem Tierarzt durchzuführen! ![]() Zunächst muss man die genaue Haltung, eventuelle Versorgung mit UV-Licht und die Supplementierung mit Vitaminpräparaten durchsprechen. Die Behandlung kann Wochen dauern und man muss davon ausgehen, dass stark geschädigte Tiere nie wieder zu 100% einen normalen Knochenbau haben werden. Aber zumindest die Möglichkeiten der Bewegung und Nahrungsaufnahme sollten sich wieder stark bessern. Es ist möglich, dass das Tier Calcium- und evtl. Vitamininjektionen bekommen muss, zusätzlich täglich vielleicht mit einer starken UV-B-Lampe bestrahlt werden sollte. Stark deformierte Gliedmaßen müssen vielleicht geschient werden. Ein langer Weg, den es sich für das Wohl der Tiere aber zu gehen lohnt! In sehr schweren Fällen, kann Rachitis auch zum Tod eines Tieres führen. Dieses arme Geschöpf litt unter anderem an der Erkrankung. Quellen:
1 Kommentar
Trächtige Weibchen sind nicht krank, dennoch sollte auch hier vom Erwerb abgesehen werden, da der Umzugsstress eine Legenot begünstigt. Auf ein gesundes Tier wartet man doch auch gern bis die Legeperiode beendet ist.
Last but not least: Egal ob das neue Tier gesund oder krank ausschaut, bitte führt immer eine Quarantäne durch!
Leider zeigen sich Schmerz- und Krankheitsanzeichen bei unseren geliebten Leos für das ungeübte Auge recht spät. Mit dem ersten Auftreten von Anzeichen ist die Ursache daher schon fortgeschritten und bedarf dringender Behandlung! Es ist ein Irrglaube, dass Reptilien keine Schmerzen spüren können, nur weil ihnen die Möglichkeit fehlt, diese entsprechend kund zu tun. Als verantwortungsvoller Terrarianer muss man sich darauf einstellen, erhöhte Fahrtkosten und einen großen Zeit- und Kostenaufwand in Kauf zu nehmen, um zu einem reptilienkundigen Tierarzt zu kommen und das Tier entsprechend behandeln zu lassen. Im Grunde kann zur Kalkulation potentieller Tierarztkosten die Faustformel 150€ pro Jahr und Tier herangezogen werden. Im jungen Alter bedarf es einer Behandlung seltener, dafür um so häufiger wenn die Tiere alt werden. Da Reptilien noch nicht das Standard Haustier Nummer eins sind, sind entsprechend qualifizierte Tieräzte deutschlandweit recht wenig vertreten. Die DGHT hat eine Liste dieser Tierärzte nach Postleitzahlen geordnet heraus gebracht. http://www.agark.de/tierarztliste/ Oft lohnt es sich aber auch im näheren Umfeld gezielt die Tierärzte über ihre Reptilienkenntnis zu befragen. Denn nicht jeder Tierarzt hat sich in diese Liste aufnehmen lassen. Das Schmerzempfinden bei Leopardgeckos (Reptilien) Reptilien haben alle anatomischen und physiologischen Voraussetzungen um Schmerzen zu empfinden. Dabei ist davon auszugehen, dass alle Abläufe in der Schmerzweiterleitung und -empfindung identisch zum Säugetier und damit zum Menschen sind. So führen bei ihnen genauso mechanische Reize (Druck, Zug, etc.), thermische Reize (Hitze, Kälte) und interne Reize (z.B. Entzündungen) zu Schmerzen. Bei poikilothermen (wechselwarmen) Tieren ist die Hitzeempfindung aber etwas anders als bei uns. Wir empfinden zum Beispiel bei Sonnenbrand schon leichte Berührungen als schmerzhaft, Reptilien nehmen eine Hitzequelle erst nach Überhitzung des Gesamtorganismus wahr. So kommt es nicht selten zum „Festbacken“ an Heizeinrichtungen, weshalb auch von Heizsteinen abzuraten ist. Folgende Verhaltensmuster sind hinweisend für Schmerzen:
Folgende Symptome sind definitiv für das Tier schmerzhaft:
Spart also bitte nicht am falschen Ende und scheut nicht den Weg zum reptilienkundigen Tierarzt! Eure Tiere verdienen es im Krankheitsfall von fachkundigen Händen versorgt zu werden und werden es euch danken! Hinweise zu Euthanasiemethoden: Leider passiert es heutzutage noch viel zu oft, dass Reptilien tot aus dem Terrarium geborgen werden oder zum Töten ins Gefrierfach gelegt werden. Beide Methoden sind tierschutzrelevant! Es liegt in unserer Verantwortung als Halter unseren Tieren unnötige Schmerzen, Leiden und Schäden zu vermeiden. Bei der Methode des Einfrierens kristallisiert das Wasser jeder einzelnen Körperzelle aus und bringt sie somit zum Platzen. Auch wenn das Tier mit zunehmender Kälte eine Bewusstseinsausschaltung erfährt, ist das Schmerzempfinden noch voll vorhanden. Eine haushaltsübliche Gefriertruhe mit -18 °C schafft etwa einen Zentimeter pro Stunde zu gefrieren. Man kann sich also ausmalen, wie lange ein Leopardgecko noch schmerzerfüllt am Leben ist, je nach Körperstatur aber mindestens eine halbe Stunde bis Stunde. Die fachgerechte Durchführung einer Euthanasie kann nur durch einen Tierarzt erfolgen. Begründung: Tierschutzgesetz §4, Satz 1 Die oben beschriebenen Voraussetzungen sind bei einem Tierhalter nicht gegeben, eine Tötung durch den Tierhalter ist deshalb nicht zulässig. Im Notfall (z.B. Trauma, Unfall, plötzliche massive Verschlechterung einer Grunderkrankung) ist eine tierärztliche Klinik oder Praxis mit Notdienst zu erreichen, die das Reptil einschläfert. Quellen:
Warum werfen die Tiere ihren Schwanz ab? Dieses Verhalten ist ein Urinstinkt. Es ist von der Natur als Möglichkeit so mitgegeben, um das Überleben in der Natur besser zu ermöglichen. Während sich Fressfeinde auf den wedelnden Schwanz fixieren sollen, kann der Leo diesen abwerfen und flüchten. In der Terrarienhaltung passiert dies in den meisten Fällen noch im Baby- und Jungtieralter, wenn sich die Kleinen im Eifer des Gefechts in den Schwanz schnappen. Wie leicht verwechselt man doch den Schwanz des Geschwisterchens als hüpfende Grille wenn man Hunger hat :D Auch adulte Tiere können den Schwanz abwerfen, bei ihnen passiert es aber weniger aus Schreckmomenten heraus, sondern eher aufgrund von Streitigkeiten oder Revierkämpfen im Terrarium. Durch schlecht verlaufende Häutungen kann es zudem passieren, dass Hautreste an der Schwanzspitze verbleiben. Diese trocknen aus und ziehen sich zusammen. Die Blutzufuhr im Schwanzende wird unterbrochen. Die Spitze stirbt ab. Entweder verbleibt dem Gecko nun ein etwas kürzerer Schwanz mit abgerundeter Spitze oder auch dieser kleine Teil wächst nach. Beeinträchtigt es das Tier? Ein Leopardgecko empfindet weder beim Abwurf noch beim Nachwachsen oder später Schmerzen. Daher ganz klar – nein! Nachdem das Regenerat vollständig nachgewachsen ist, dient dieser genauso als Fett- und Energiespeicher wie vorher. Die Winterruhe ist genauso möglich. Auch an Genetik und Wert des Tieres ändert sich nichts. Ein Schwanzregenerat ist lediglich ein kleiner Schönheitsmangel. Für den ein oder anderen macht es das Tier auch zu etwas Besonderem. Ich für meinen Teil mag meine Willow so wie sie ist – tatsächlich fiel meine Wahl sogar aufgrund Ihres Regenerates auf sie! Quellen:
![]() Wenn man das zu untersuchende Tier gut in der Quarantäne untergebracht hat, sollte man sich nun geeignete Kotprobenbehälter besorgen. Am besten eignen sich saubere, bruchsichere, wasserdichte und wieder verschließbare Döschen, z.B. die gelbe Plastikdose aus einem Überraschungsei, eine alte Filmdose oder spezielle Stuhlröhrchen, wie sie in der Apotheke erhältlich sind. Für die Untersuchung auf normale Parasiten im Kot wird in der Regel im Flotationsverfahren getestet. Hierfür sollte der Kot möglichst frisch sein. Er sollte kühl gelagert, darf aber nicht eingefroren werden. Diese Untersuchung kann von einem speziellen Labor oder auch beim Tierarzt mit entsprechender Ausstattung durchgeführt werden. Für eine Untersuchung auf Cryptosporidien sollte man ruhig etwas mehr Kot sammeln, da eventuell vorhandene Erreger nicht jedes Mal ausgeschieden werden. Hier ist es nicht schlimm, wenn der Kot etwas trocken oder bröselig wird. Was muss ich beim Sammeln der Probe beachten? Es wird für die PCR Untersuchung mindestens eine haselnussgroße Portion Kot benötigt. Wenn man gleichzeitig auch eine parasitologische Untersuchung durchführen lassen möchte, sollte die Probe doppelt so groß sein, besser noch etwas größer. Damit die Kotprobe möglichst sauber ist, sollte das Tier in der Quarantänebox (siehe vorheriger Blogeintrag) auf Zewa gehalten werden, während man den Kot sammelt. Somit vermeidet man, dass Einstreu am Kot klebt. Ebenso sollte man den anhaftenden weißen Harn abtrennen. Kann ich auch Sammelproben untersuchen lassen? Bei Tieren die zusammen vom gleichen Züchter erworben werden oder die im gleichen Terrarium gehalten werden, kann eine Quarantäne zusammen erfolgen. In der Regel haben diese Tiere die gleichen Parasiten, sofern vorhanden. Eine Sammelprobe kann also abgegeben werden. Welche Nachweismethoden gibt es für Cryptosporidien? Exomed bietet den ELISA-Test und Immunfluoreszenz-Test (IFAT) an. Mit diesen Testverfahren ist zwar der Nachweis möglich, allerdings ist es nicht möglich den genauen Stamm der Cryptosporidien zu bestimmen (da nur 2 Arten für Leopardgeckos tödlich sind). Diese Testverfahren sind unsicher! Die bessere Alternative ist der Test im PCR-Verfahren, welcher an der Vet. Med Uni Wien und bei Laboklin durchgeführt werden kann. Weitere Informationen zu der Krankheit Cryptosporidien werden im nächsten Blog erscheinen. Welche Kosten erwarten mich für Kotuntersuchungen? Exomed
Laboklin
Veterinärmedizinische Universität Wien
Wohin kann ich meine gesammelten Kotproben schicken?
![]() Wie fülle ich das Formular aus? Da ich selbst nur in Wien testen lasse, kann ich nur die Info geben, wie das Formular für die Vetuni auszufüllen ist.
Wie verpacke ich das Ganze? Das mit Kot gefüllte Röhrchen kommt nun gut verschlossen mit dem Formular in einen luftgepolsteren Brief, sodass nichts auslaufen oder zu Bruch gehen kann. Das Porto beträgt derzeit 3,45€ (Stand 07/2015) weitere Informationen zur richtigen Verpackung können direkt der Homepage der Vetuni entnommen werden. Siehe hier: Proben richtig verpacken! Wie lange muss ich auf das Ergebnis warten? Der Versand dauert in der Regel 2 bis 3 Tage. Kommt die Probe am Anfang der Woche an erhält man noch in der gleichen den Befund aus der Parasitologie. Die PCR und auch die Sequenzierung werden einmal pro Woche durchgeführt, normalerweise am Anfang der Woche. In unserem Beispiel also zu Beginn der folgenden Woche, da die Kotprobe dann von der Parasitologie an die Pathologie weiter gegeben wird. Gegen Ende der 2. Woche erhält man also auch eine Mail mit dem hoffentlich negativen Befund aus der Pathologie. Hier sei nochmal gesagt, eine PCR ist keine PCR!!! Ein relativ sicheres Ergebnis hat man nur, wenn man wenigstens 3 PCRs über die 3 monatige Quarantänezeit durchführen lässt. An dieser Stelle drücke ich euch die Daumen, dass eure Leos gesund sind und wünsche viel Spaß beim Kotproben sammeln ;) Bekommt man ein neues Tier, egal ob es vom Züchter, einem guten Freund oder einer Reptilienmesse kommt, muss dieses erst einmal separat und möglichst steril gehalten werden. Es geht hier nicht nur um das neu erworbene Tier, sondern auch den bereits vorhandenen Bestand. Selbst wenn zum jetzigen Zeitpunkt nur dieses eine Tier vorhanden ist, geht es um die rechtzeitige Erkennung vor etwaigen Krankheiten und deren Bekämpfung. Im Nachhinein ärgert man sich sonst, wenn man die mühevoll hergerichtete Terrarieneinrichtung desinfizieren oder schlimmstenfalls weg werfen muss. Das Tier muss zunächst den Transportstress verkraften, denn auch dadurch können Krankheiten ausgelöst werden. Einige Parasiten benötigen Zeit, um sich im Tier zu vermehren. Diese können eventuell erst nach einiger Zeit nachgewiesen werden, wenn das Tier sie im Kot in entsprechend großer Menge ausscheidet. Des Weiteren geht es darum, in der Quarantäne das Tier kennen zu lernen:
Man sollte daher immer den Gedanken im Kopf haben, dass eine nicht sauber durchgeführte Quarantäne schlimmstenfalls den Tod aller Schützlinge bedeuten kann. Denn auch ein augenscheinlich gesundes Tier kann die für Leopardgeckos tödlichen Cryptosporidienerreger in sich tragen, aber dazu werde ich in einem späteren Blogeintrag genau eingehen. Wie gehe ich bei der Quarantäne genau vor? Die Dauer beträgt im Optimalfall 3 Monate. Muss das Tier behandelt werden, kann sie auch darüber hinaus andauern. Das neue Tier wird nach dem Transport in eine bereits vorbereitete Quarantänebox gesetzt. Im besten Fall befindet sich diese Box in räumlicher Trennung zu den restlichen Bestandstieren. Als Quarantänebox eignet sich eine handelsübliche Plastikbox. Für ein adultes Tier sollte diese die ungefähren Maße von 60x40x15cm (lxbxh) haben, damit alle benötigten Einrichtungsgegenstände darin Platz finden. Man kann natürlich auch kleine Terrarien als Quarantänebecken verwenden. In dem Fall, dass das Tier an Cryptosporidien erkrankt ist, müsste dieses aber entsorgt werden und eine Plastikbox ist da leichter weggeworfen.
![]() Das Enigma- oder auch Circle-Syndrom genannt, ist eine neurologische (das zentrale Nervensystem betreffende) Störung bei Enigma-Morphen. Dabei kommt es hauptsächlich zu Störungen der Koordination und des Gleichgewichtssinnes des Tieres. Folgende Symptome können dabei auftreten:
Die Symptome können bei manchen Tieren vereinzelt, oder auch zu mehreren auftreten, andere Tieren wiederum erscheinen komplett symptomfrei. Bei manchen Enigmamorphen sind sie so schlimm ausgeprägt, dass die Tiere große Schwierigkeiten beim Erbeuten von Futterinsekten haben und dann das Risiko besteht, dass sie vital abbauen und abmagern können. Das Enigma-Syndrom ist sozusagen eine Behinderung, deren Ursache ein genetischer Fehler ist, wobei aber auch nicht jeder Enigmamorph diese Symptome aufweist. Es ist vererbbar und auch bei einem Tier, welches keine Symptome zeigt, kann man nicht ausschließen, dass es diese Störung weiter vererben könnte. Die Symptome beim Enigma-Syndrom können eher selten, aber auch bei manchen betroffenen Leopardgeckos sehr oft auftreten. Vorrangig machen sich diese Krankheitszeichen in Stresssituationen bemerkbar. Um Stressfaktoren zu minimieren, sollte man darauf verzichten, das Tier unnötig aus dem Terrarium zu nehmen oder anzufassen und es nicht als Zuchttier zu verwenden, denn auch ein aufdringliches Männchen, die Tragezeit, sowie das Eierlegen bedeuten Stress für das Tier.
Des Weiteren sollte man (zumindest objektiv) das Gewicht des Leopardgeckos beobachten. Außerdem muss darauf geachtet werden, wie sich das Tier im Terrarium verhält und ob das Jagen problemlos klappt. Man muss aber auch dazu sagen, dass manche Leopardgeckos, trotz dieses Syndroms, gut zurechtkommen, je nachdem wie stark die Symptome ausgebildet sind. In Fällen, wo die Tiere in ihrer Lebensweise stark beeinträchtigt sind oder körperlich abbauen und nicht mehr alleine lebensfähig sind, sollte man darüber nachdenken, das Tier zu erlösen. Abschließend lässt sich sagen, dass Enigmamorphe zwar die schönsten Farben und unterschiedlichste Zeichnungsvarianten tragen, dennoch sollte man die Überlegungen bei der Anschaffung auch auf die Risiken lenken. In meiner Zucht nehme ich von der Haltung Enigmas, als auch der Zucht mit Enigmamorphen gänzlich Abstand. |
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