Wo stelle ich mein Terrarium am Besten auf? Ein Terrarium sollte nicht direkt auf dem Fußboden stehen. Zugluft und Bodenkälte wirken sich negativ auf die Tiere aus. Daher sollte man für einen ausreichend stabilen Unterschrank sorgen, da ein fertig eingerichtetes Terrarium mit Rückwand, Boden und Deko aus Steinen und Hölzern ein beachtliches Gewicht erlangt. Hierfür finden sich häufig Sideboards oder Fernsehunterschränke. Ebenso gut geeignet sind Aquarienunterschränke oder entsprechend stabile Eigenkonstruktionen. Sollte aufgrund der Planung als Terrarienturm kein Unterschrank möglich sein, sollte wenigstens eine Styropor-/Styrodurplatte oder ein Podest aus beispielsweise Ytongsteinen errichtet werden. Der Standplatz in der Wohnung sollte keine direkte Sonneneinstrahlung ermöglichen. Das Terrarium kann sonst schnell zum Brutkasten werden und die Tiere überhitzen und sterben. Ebenso sollte kein Terrarium neben einer Heizung stehen, um ungewollte Temperatureinflüsse zu vermeiden. Ideal ist ein ruhiger Ort in der Wohnung, an dem man die Tiere dennoch gut beobachten kann. Bitte benutzt euer Terrarium daher nicht als Fernsehunterschrank oder als Kinderzimmerdeko, stellt es nicht in der Nähe der HiFi-Anlage oder anderen lauten Haushaltsgeräten auf. Durch die hohe Geräuschkulisse werden die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere erhöhtem Stress ausgesetzt. Das hat für euch zur Folge, dass sie scheu und schreckhaft werden und ihr sie weniger zu Gesicht bekommt. Welches Maß sollte mein Leopardgeckoterrarium haben? Nachdem man den geeigneten Standplatz gefunden hat, gilt es nun gewisse Vorschriften einzuhalten. So wurden im Auftrag des "Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft" Gutachten/Leitlinien über Mindestanforderungen an die Haltung von Tieren erarbeitet. Diese sind zwar nicht rechtsverbindlich, sie unterstützen aber Tierhalter, zuständige Behörden und Gerichte bei der Entscheidung, ob eine Tierhaltung den Vorschriften des Gesetzes entspricht. Ein Amtsveterinär wird sich also darauf beziehen. Im Falle der Leopardgeckos muss man sich zunächst auf ein Gutachten über die „Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien“ aus dem Jahre 1997 beziehen.
Dort wird für die Haltung eines Leopardgeckopärchens als Grundformel 4 x 3 x 2 genannt. Diese wird mit der Kopf-Rumpf-Länge (KRL) eines Tieres multipliziert und ergibt so die Beckengröße. Bei einer geschätzten KRL eines ausgewachsenen normal großen Tieres von etwa 15cm käme man so auf 60 x 45 x 30 cm (Länge x Breite x Höhe). Bei jedem weiteren Tier sollten 15 % der Grundfläche hinzukommen, wobei die natürliche Sozialstruktur zu berücksichtigen ist. Nach eigenen Erfahrungen ist dieses Maß selbst für ein Tier viel zu klein. Weder kann man dem Tier ein ausreichend strukturiertes Territorium zur Verfügung stellen, noch bekommt man alle benötigten Einrichtungsgegenstände gestellt. Selbst von Paarhaltung (1.1) ist bei Leopardgeckos dringend abzuraten. Bei diesen Kleinstmaßen wäre das Weibchen dem Paarungsdrang des Männchens ohne Fluchtmöglichkeiten hoffnungslos ausgesetzt. Als absolutes Mindestmaß würde ich daher für ein Tier ein 80er Becken empfehlen. Bei Leopardgeckoterrarien gilt aber zunächst der Grundsatz „Je größer, desto besser!“ Diese Tabelle soll Übersicht über weitere Möglichkeiten veranschaulichen: Die Maße lassen sich zwar unendlich fortsetzen, allerdings kann man nicht beliebig viele Tiere auf den gegebenen Platz setzen, mag er auch noch so groß sein. Man muss immer ein Auge auf den Charakter jedes einzelnen Tieres haben. Nicht jedes Tier harmoniert in jeder Gruppe. Es gibt Rangordnungen die untereinander festgelegt werden und damit auch eventuell unterdrückte Tiere. Daher pflege ich meine Tiere nur in Becken bis zu dieser Größe. Damit bleibt die Anzahl der Tiere pro Terrarium überschaubar. Man kann kleinere Gruppen zusammenstellen, die so vielleicht besser harmonieren als große Gruppen, oder mal ein Tier was in einer Gruppe unverträglich ist in einer anderen integrieren. Was ist noch zu beachten? Eine Tiefe von weniger als 40cm ist nicht empfehlenswert. Eine vernünftige Rückwand nimmt schon einiges an Platz weg, dem Tier würde so nicht mehr viel Aktionsraum verbleiben. Ebenso ist von einer Höhe von mehr als 60-70cm abzuraten. Der Grund hierfür ist schlicht ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Gerade ein Gecko im Futterrausch springt schon mal in waghalsigen Aktionen um Futterinsekten zu erreichen. Wer also höhere Terrarien besitzt, sollte mit Plateaus und Einrichtungsgegenständen tiefere Stürze unterbinden. Die Wahl des richtigen Terrariums Wer die Wahl hat, hat die Qual! Die Möglichkeiten sind mittlerweile ja vielfältig und reichen von im Handel angebotenen Glas- und Holzterrarien bis hin zu Forex/Kunststoffterrarien und kreativen Eigenbauten aus Vitrinen, Schränken oder Styrodurplatten. Da ich die drei Gängigsten selbst im Einsatz habe, möchte ich auf die gegebenen Eigenschaften näher eingehen. Glasterrarien:
ACHTUNG: Bitte keine ausrangierten Aquarien verwenden! Aufgrund der Bauform ist der vorhandene Luftaustausch zu gering. Im unteren Bereich steht dann die Luft. Ein Zugriff auf die Tiere wäre nur von oben möglich, was so an natürliche Fressfeinde (Angriff von oben) erinnert und zu Angst- und Fluchtverhalten führt. Des Weiteren braucht man einen gut schließbaren Deckel, da durch den Einsatz von Rück- und Seitenwänden eine erhöhte Fluchtgefahr der Geckos und auch der Futtertiere besteht, die unter Umständen sogar an den Silikonnähten klettern können. OSB-Terrarien:
ACHTUNG: Wer handwerklich talentiert ist, baut sein OSB Terrarium nach eigenen Wünschen selbst. Der Kostenaufwand zwischen Eigenbau und fertigem Bausatz hält sich ungefähr die Wage, teilweise sind Eigenbauten teurer wenn es sich um Standardmaße handelt. Wer das nicht kann, oder wem Aufwand und Kosten für die Einzelmaterialien zu hoch ist kann zu Fertigbausätzen greifen. Leider gibt es viele Billiganbieter. Die Lüftungen sind dort falsch positioniert und/oder einfach nicht ausreichend für die Größe der Becken. Viele verwenden keine Glasführungsprofile. Davon ist abzuraten, da die ins Holz gefrästen Nuten mit der Zeit ausleiern und die Scheiben zu weit voneinander entfernt sind, sodass Futtertiere entweichen können. Ich beziehe meine OSB-Terrarien von dem Anbieter Terrarienworld. Damit bin ich sehr zufrieden! Auf ebay heißt der Verkäufer lottocom. Hier stimmt die Qualität, das Preis-/Leistungsverhältnis ist i.O. und der Support ist schnell und freundlich. Selbst wenn man bei seiner Bestellung Sonderwünsche hat :) Kunststoffterrarien / Forexterrarien:
Wie soll die Lüftung angebracht sein? Um einen guten Luftaustausch zu gewährleisten, müssen Lüftungen an zwei gegenüberliegenden Seiten angebracht sein. Das kann zum einen in der Front unten und in der Rückwand oben sein; oder aber in den Seitenwänden auf der einen unten und auf der anderen oben. Diese Bauweise nennt sich Kaminlüftung. Bei fertigen Bausätzen hat man oft runde Möbellüftungsgitter verbaut. Im Selbstbau kann man auch zu Lochblech oder Metallgaze greifen. Dabei bitte auf die Größe der Schlitze achten, dass keine Futtertiere entweichen können. Auch auf die Anzahl der verbauten Gitter ist zu achten. Die im Handel erhältlichen OSB-Terrarien haben oft eine zu geringe Anzahl an verbauten Luftlöchern, sodass die Luft innerhalb des Terrariums merklich steht. Ich würde für ein 80er Terrarium daher als Minimum drei Löcher pro Seite empfehlen, bei einem 100er vier Löcher und beim 120er 5-6 Lüftungsgitter. Quellen:
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