Seit 3 Jahren habe ich nun Terrarien mit kompletter Korkeinrichtung im Einsatz und konnte bisher keinerlei gravierende Nachteile feststellen. Der Vorteil ist, dass man flexibler in der Gestaltung der Rückwand ist. Man kann zwischendurch schneller mal Ebenen austauschen, erweitern oder umbauen. Außerdem hat Kork wärmedämmende Eigenschaften, was der Energieersparnis zugutekommt. Anfangs hatte ich die Befürchtung, dass sich Futterinsekten hinter die Rückwand fressen könnten. Diese Feststellung musste ich aber nie machen. Etwaige Ritzen dichte ich beim Bau aber dennoch gut ab, wie ihr gleich lesen könnt. Schwarzkork kommt auch in Feucht- und Regenwaldterrarien zum Einsatz, da es Feuchtigkeit aufnimmt und diese auch wieder an die Umgebung abgibt, für ein Mikroklima ist also gesorgt. Somit braucht man keine Angst zu haben, dass dort etwas Schimmeln oder Gammeln könnte. Den Boden gestalte ich standardmäßig ebenfalls mit einer Korkplatte, man kann aber auch dazu übergehen ein Sand-Lehm-Gemisch einzuarbeiten oder auf das bewährte Bruchsteinmosaik zurückgreifen. Hauptsache ist, der Boden ist fest, sodass die Tiere nicht einsinken oder Substrat aufnehmen können. Reinigen lässt sich das ganz ebenfalls einfach. Mit dem Staubsauger werden Kotecken grob abgesaugt. Den Rest erledigen Dampfente, Desinfektionsmittel und Lappen/Bürste. Ein kleiner Nachteil am Kork ist, dass er sehr dunkel wirkt, man sollte dem also mit einer guten Tageslichtausleuchtung entgegen wirken.
ACHTUNG! Wer denkt, er kommt mit Kork um die Sauerei aus Styroporkügelchen und Fliesenkleber drumherum, liegt falsch! ;) Beim Zuschneiden von Kork entsteht mindestens genauso viel Dreck durch Korkkrümel. Also am besten direkt den Staubsauger daneben stellen. :) Anleitung: Ich schneide zunächst immer die Bodenplatte zu, dann folgen die Rückwand und die beiden Seitenwände. Geklebt wird das Ganze entweder mit Montagekleber, habe ich in diesem Fall so gemacht, oder auch mit Aquariensilikon (bei Glasterrarien). Alle Spalten, die gegebenenfalls noch ein Entweichen der Futtertiere hinter die Rückwand ermöglichen könnten, fülle ich mit dem Aquariensilikon. Montagekleber und Silikon lasse ich dann entsprechend der Anweisung auf der Kartusche trocknen und aushärten. Im nächsten Schritt geht's dann weiter mit dem Zuschneiden und Brechen der einzelnen Ebenen. Zum groben Fixieren und Gestalten hefte ich diese erst mal mit Zahnstochern an. Wenn es dann später ans Verkleben geht, bleiben die Zahnstocher einfach stecken und bieten zusätzlichen Halt. Große Plattformen werden zusätzlich durch kleine Stützpfeiler getragen. Bisher hatte ich noch keinen Leo, der irgendwas abgebrochen oder zum Einsturz gebracht hat ;) Wenn optisch alles gefällt und genügend Quetschspalten für die Tiere vorhanden sind, kann man die Heißklebepistole einschalten. Die Ebenen kurz an drücken, fertig. Der Heißkleber braucht nur etwa 2 Minuten zum Aushärten. Eine Versiegelung im Anschluss ist nicht notwendig. Der Kot klebt später kaum am Kork. ACHTUNG! Heiß!!! Wenn man nicht aufpasst, können Brandblasen durch Heißkleber entstehen. TIPP: Große Dekorationsgegenstände (Wurzeln, Kork, Sträucher etc.) am besten vorab mit in die Gestaltung der Rückwand einplanen. Dann ärgert man sich hinterher nicht, wenn es nicht mehr passt. Außerdem einplanen, wo später der Wärmespot sitzen soll. Quetschspalten in der Nähe der Lampe werden besonders gern genutzt. Und das Beste zum Schluss: Einrichten, Dekorieren, Beleuchtung anbringen - fertig! :D
4 Comments
impuls
19/6/2018 09:42:34 am
Sehr schön beschrieben!
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Lucian
4/7/2020 01:14:12 pm
Die Anleitung klingt famos! So werde ich das ganze angehen. Ich freu mich drauf. Danke für die Erklärung!
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